Diabetes in Hamm

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die weltweit auf dem Vormarsch ist. Nach Schätzungen des Bundesgesundheitsministeriums sind in Deutschland etwa 8 Millionen Menschen betroffen, die Deutsche Diabetes-Hilfe geht sogar von über 11 Millionen Menschen aus. Weltweit leiden über eine halbe Milliarde Menschen unter Diabetes – Prognosen zufolge könnte diese Zahl bis zum Jahr 2050 auf über 1,3 Milliarden ansteigen.

Verschiedene Typen von Diabetes

  • Typ-1-Diabetes: Diese Autoimmunerkrankung führt dazu, dass die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse vollständig ausfällt. Sie tritt häufig im Kindes- und Jugendalter auf und erfordert eine lebenslange Insulintherapie.
  • Typ-2-Diabetes: Früher als „Altersdiabetes“ bekannt, entwickelt sich diese Form meist schleichend und betrifft zunehmend auch jüngere Menschen. Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel und eine unausgewogene Ernährung.
  • Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes): Diese Form tritt während der Schwangerschaft auf und betrifft in Deutschland etwa 8,5 % der Schwangeren. Das Risiko steigt mit dem Alter der Mutter; bei Frauen ab 45 Jahren liegt die Prävalenz bei 17,2 %. Das auch in den Sprachen Türkçe, Український, Polska und Русский vorliegende Diabetesinformationsportal sowie das renommierte Robert-Koch-Institut informieren über Gestationsdiabetes.
  • Seltene genetisch bedingte Diabetesformen: Neben den häufigen Typen gibt es auch seltene genetisch bedingte Diabetesformen, die oft durch Mutationen in bestimmten Genen ausgelöst werden. Beispiele hierfür sind der MODY-Diabetes (Maturity Onset Diabetes of the Young), LADA-Diabetes (Latent Autoimmune Diabetes in Adults) und der neonatale Diabetes, der bereits in den ersten Lebensmonaten auftritt.

Diabetes in Hamm

Auch in Hamm und der Umgebung wie Ahlen, Soest, Drensteinfurt, Sendenhorst, Werne, Beckum usw. ist Diabetes eine bedeutende Gesundheitsherausforderung. Obwohl spezifische lokale Daten begrenzt sind, lässt sich anhand der nationalen Statistiken ein signifikanter Anteil der Bevölkerung in Hamm mit Diabetes vermuten. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg von Typ-2-Diabetes bei jüngeren Menschen, was auf veränderte Lebensgewohnheiten wie unausgewogene Ernährung und Bewegungsmangel zurückzuführen ist.

Prävention und Behandlung

Die Prävention und Behandlung von Diabetes erfordern ein umfassendes Verständnis und Engagement auf individueller sowie gemeinschaftlicher Ebene. In Hamm gibt es spezialisierte Einrichtungen wie das Diabetes-Team Hamm, das Betroffenen und Interessierten umfassende Informationen und Unterstützung bietet. Auf unserer Website finden Sie detaillierte Informationen zu Präventionsmaßnahmen, Behandlungsmöglichkeiten und aktuellen Veranstaltungen rund um das Thema Diabetes.

Moderne Therapien bei Diabetes

Die Behandlung von Diabetes hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht, insbesondere durch die Entwicklung neuer Medikamente und Technologien, die eine effektivere Blutzuckerkontrolle und eine verbesserte Lebensqualität für Betroffene ermöglichen.

  • GLP-1-Rezeptor-Agonisten: Diese Wirkstoffe ahmen das Hormon GLP-1 nach, welches die Insulinausschüttung fördert und das Sättigungsgefühl steigert. Sie tragen nicht nur zur Blutzuckersenkung bei, sondern unterstützen auch die Gewichtsabnahme. Einige dieser Medikamente sind mittlerweile in Tablettenform verfügbar, was die Anwendung erleichtert. Sie kennen vielleicht schon einige der Namen der Medikamente aus den Medien: Ozempic bzw. Wegovy von Novo Nordisk oder Trulicity und Mounjaro von Lilly.
  • SGLT-2-Hemmer: In den letzten Jahren hat sich das Angebot an gezielten und wirksamen Therapien zur Behandlung von Übergewicht, Diabetes sowie Herz- und Nierenerkrankungen deutlich erweitert. Dazu gehören unter anderem Natrium-Glukose-Cotransporter-2-Inhibitoren (SGLT2i), GLP-1-Rezeptor-Agonisten (GLP-1-RA) und Medikamente wie der nichtsteroidale Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonist (nsMRA) Finerenon. Diese Medikamente verhindern die Rückresorption von Glukose in den Nieren, wodurch überschüssiger Zucker mit dem Urin ausgeschieden wird. Sie senken den Blutzuckerspiegel und bieten zusätzliche Vorteile wie eine Reduktion des Körpergewichts und einen positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System. Details dazu sind bei der Medical Tribune beschrieben.
  • Duale GIP/GLP-1-Rezeptoragonisten: Das DeutscheGesundheitsPortal berichtet über einen innovativen Ansatz: Die Kombination von GIP und GLP-1 in einem Molekül, wie beim Wirkstoff Tirzepatid, zeigt in Studien, dass Tirzepatid den Blutzuckerspiegel effektiver senkt und eine stärkere Gewichtsabnahme bewirkt als bisher verfügbare Medikamente.
  • Kontinuierliche Glukosemessung (CGM): CGM-Systeme ermöglichen eine fortlaufende Überwachung des Glukosespiegels im Gewebe, wodurch Schwankungen frühzeitig erkannt und Therapieanpassungen in Echtzeit vorgenommen werden können. Dies verbessert die Blutzuckerkontrolle und reduziert das Risiko von Hypoglykämien. Die Chancen der Digitalisierung in der Diabetesbehandlung zeigt die Deutsche Diabetes Gesellschaft auf.
  • Automatisierte Insulindosierung (AID): Auch bekannt als „künstliche Bauchspeicheldrüse“, kombinieren AID-Systeme Insulinpumpen mit CGM-Geräten und Algorithmen, die die Insulindosierung automatisch an den aktuellen Glukosewert anpassen. Dies führt laut Deutscher Diabetes Gesellschaft zu einer stabileren Blutzuckerkontrolle und entlastet die Betroffenen im Alltag.

Fazit

Die Volkskrankheit Diabetes ist eine ernstzunehmende Gesundheitsherausforderung. Hamm und die Umgebung sind genauso betroffen wie Menschen auf der ganzen Welt. Ein bewusster Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung kann das Risiko einer Erkrankung deutlich senken. Für Betroffene ist es essenziell, sich umfassend zu informieren und professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um ein möglichst beschwerdefreies Leben zu führen.

Das Diabetes-Team Hamm hilft Ihnen dabei! Sprechen Sie uns gerne an.

Was macht ein Diabetologe? Ein Überblick

Ein Diabetologe ist ein Facharzt, der sich auf die Diagnose, Behandlung und Betreuung von Patienten mit Diabetes mellitus spezialisiert hat. Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht ist. Ohne eine gezielte Behandlung kann dies zu ernsthaften Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenschäden oder Neuropathien führen.

Aufgaben eines Diabetologen
  • Diagnosestellung: Mittels Blutuntersuchungen wie dem HbA1c-Wert oder einem Glukosetoleranztest erkennt der Arzt, ob ein Patient Diabetes hat und um welche Form es sich handelt (Typ-1-, Typ-2-Diabetes oder seltenere Formen).
  • Behandlungsplanung: Je nach Art und Schweregrad des Diabetes entwickelt der Diabetologe individuelle Therapiepläne. Diese können Ernährungsumstellungen, Bewegungskonzepte, Medikamente oder Insulintherapien umfassen.
  • Beratung und Schulung: Diabetologen bieten Schulungen an, in denen Patienten lernen, ihren Blutzucker zu messen, Insulin zu spritzen und ihren Lebensstil anzupassen.
  • Langfristige Betreuung: Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind essenziell, um den Krankheitsverlauf zu überwachen und Folgeerkrankungen frühzeitig zu erkennen.
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Diabetologen arbeiten oft mit anderen Fachärzten, Ernährungsberatern und Podologen zusammen, um die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.
Warum ist der Diabetologe wichtig?

Ein Diabetologe hilft nicht nur dabei, den Blutzucker zu stabilisieren, sondern verbessert auch die Lebensqualität von Patienten. Durch individuelle Betreuung und Prävention von Folgeerkrankungen kann der Verlauf der Krankheit positiv beeinflusst werden.

Fazit

Der Diabetologe ist ein unverzichtbarer Ansprechpartner für alle, die an Diabetes erkrankt sind oder ein erhöhtes Risiko haben. Regelmäßige Besuche und die enge Zusammenarbeit mit dem Facharzt fördern ein gesundes Leben trotz Diabetes.